Die Lage 

im Kreis Dithmarschen


Westerwohld liegt weitab vom Schuss, könnte man sagen, wenn nicht jenseits der Gartenpforte das pralle Leben begänne: In Nordhastedt mit 2800 Einwohnern, in Heide mit fast 22.000, Hamburg mit 1,8 Mio., Kiel mit rund 250 Tsd., Dänemark so etwa wie Schleswig-Holstein und alles ist in etwa 3 Minuten bis zu einer guten Stunde erreichbar. 

Einmal quer durchs Land dauert etwa eine gute Stunde, diagonal etwas länger und längs – je nach Verkehrslage und Reiseverkehr. 

Vielschichtig ist die Landschaft in unserem Umkreis, auf Spaziergängen gut zu entdecken: Auf der Geest: Wald, Felder, Knicks, Wiesen mit geköpften Weiden, Feuchtwiesen, Bäche, Quellen, Bruch – alles in kleinen, überschaubaren Einheiten. Und in der Marsch? Kohl, Weizen, Kohl, Weizen...


Bevölkerung


Rund 133.000 Menschen leben im Kreis. 

Die Rinder, Schafe und Krabben sind wirklich nicht mitgezählt! Denn wenn man über das Land fährt, sieht man in der Regel nur wenige Dithmarscher (gut zu erkennen am Kennzeichen HEI (Norderdithmarschen) und MED (für Meldorf (Süderdithmarschen). Mitgezählt sind natürlich auch Zugezogene.  Die Dithmarscher sieht man eher auf dem Acker, im Stall, im Betrieb oder zu Hause. Nur sonnabends/sonntags meistens nicht, es sei denn, es regnet am Montag – kurz vor der Maisernte, dem Grünschnitt oder der Kohlernte.  

In Sommerzeiten sind es manchmal fast doppelt so viele Menschen, wenn die Urlauber mitzählen, die in Büsum den Hauptstrand und die Innenstadt besuchen oder die A23  bis zum Ende Heides in Richtung Sylt fahren. 

Die Dithmarscher sind eher cool, also weniger die Plaudertaschen und wenn, dann auf einem Dorffest mit ordentlich Köm oder Korn oder beim Plausch über'n Zaun. 

Wer über die Bevölkerung spricht, darf das wichtigste Element Dithmarschens nicht auslassen: Die Marsch, also das dem Meer durch Deichbau enteignete Land. Denn hier gedeiht durch dithmarscher Bauernhand seit rund 120 Jahren das, was man in ganz Deutschland gerne zur Weihnachtsgans isst, Rotkraut/ Rotkohl oder zum Eisbein das Sauerkraut aus Weißkohl. 

Bei 133 Tsd. Einwohnern auf Marsch und Geest gibt es rund 80 Millionen Kohlköpfe pro Jahr – für ganz Deutschland – rein rechnerisch je einen pro Kopf. 


Wirtschaft


LandWirtschaft ist in der Marsch seit Jahrhunderten die wichtigste Arbeit, dank des fruchtbaren Bodens und dank Theodor Storms Schimmelreiter, der über den Deichbau an der Nordseeküste schrieb und das Wort Deichgraf auch an Schulen und in Lexika etablierte.

Auf der Geest gibt es natürlich auch Landwirte. Die haben nicht ganz so fruchtbaren Boden, dafür aber Kartoffeln und nicht ganz so pralle Kühe, Pferde oder – mit viel Gülle – auch Mais. Dafür haben sie manchmal hügeliges Land und können auch bei Regen auf dem Acker pflügen, ohne stecken zu bleiben. Dafür haben Geestbauern gerne Tiere: Gänse, Hühner, Pferde u.a. 

Mais und Weizen gedeiht in der Marsch gut – und viele Schafe leben gerne dort, unsere Öko-Rasenmäher. Am Deich möchte keiner, auch nicht mit einem Trecker mähen – wegen der Schrägen. Aber das Gras muss kurz bleiben, so hat man einen wunderbaren Ausblick über die Deichkrone und aufs Meer und die Deiche sind haltbarer. 

Kohl gedeiht sehr gut – aber eher in der Marsch.  Über 2800 Hektar umfasst das Ackerland für das "Gold des Nordens" und ist damit bundesweit das größte geschlossene Anbaugebiet. Dithmarschen liefert 1/3 der gesamten deutschen Kohlproduktion.  

Dafür gibt es hier wenig Industrie und wenn, dann mit ziemlich wirksamen Filteranlagen, die für den möglichst sauberen Ab-Wind sorgen. Bedeutsamer ist der Handel und das Handwerk, auch ein bisschen Verwaltung und Büro – so etwa ließe Dithmarschen ganz kurz und skizzieren – wenn da nicht noch die...  (siehe nächste Spalte) 



Kultur


wäre: etliche Museen und Kinos, Theater und Galerien gibt es rundherum. Und sehr viele Künstler, Töpfereien und andere Kunsthandwerker, die meisten sind aber nicht über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. 

Auch Festivals gibt es hier, wie das  Frequenzen Festival in Meldorf mit Weltmusik, internationaler Besetzung wie oben die 17 Hippies. Auch das Schleswig-Holstein Musik Festival mit internationalen Künstlern gastiert auf unserem Landstrich – wenn Corona wieder abgezogen ist. 

Selbst ein Jazzclub hat sich vor rund 20 Jahren gegründet – mit heute mehr als 200 Mitgliedern und Konzerten mit namhaften Musikern wie Brian Auger, Wolfgang Schlüter, der NDR Bigband und Nils Landgren, das Tingvall Trio etc. Sage keiner, hier sei außer Blasmusik im Februar und Hot Pop in Büsum am Strand keine Kultur! Herbert Grönemeyer hat auch schon auf dem Heider Marktplatz ein Konzert gegeben. Zahlreiche junge Bands gibt es immer wieder, aber bevor sie berühmt werden, gehen sie zum Studieren in der Großstadt und spielen bei den zukünftigen Profis. 

Kultur ist aber nicht nur Jazz und Klassik –  Kunst wird hier sehr gerne eingeladen, selber hergestellt , ausgestellt und thematisiert, so lädt der "Kunstgriff" über ganz Dithmarschen in etablierten und normalen, aber auch völlig unüblichen Orten zum Genuss von Malerei, Kunsthandwerk, Skulpturen, etc. ein. 

Einzigartig ist im Februar, wenn wirklich kein Tourist ihn begleiten kann, der Hohnbeer-Umzug der vier Eggen durch die Stadt Heide, auch Hahnebeer genannt. . 

Aber das lässt sich bei Wikipedia nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohnbeer

Das Klima

Bestimmt wird unser Klima vor Ort und damit das tägliche Wetter von der Nordsee, also dem Atlantik: Milde Winter und Sommer, aber immer Wind, wenigstens an 273 Tagen im Jahr. 

Schnelle Wetterwechsel sind dadurch auch garantiert. Aber Dithmarschen ist zweigeteilt: Marsch und Geest. In Westerwohld ist es eindeutig weniger windig als in der Marsch. Die Bäume schützen und reinigen die Luft. 


Der Wind 

Rund um die Uhr liefert uns der Wind Warmwasser, die Suppe auf dem Herd und die Autofahrt nach Albersdorf – theoretisch, denn auch bei uns kommt der Strom aus der Steckdose. Rund 700 Anlagen gibt es im Kreis mit der Leistung von rund 1500 Megawatt Leistung. 


Das Phänomen Geest  

Das Foto zeigt unseren Garten in 2010. Seitdem gibt es keine Schneefotos mehr. Der Frost dauert auf der Geest länger als in der Marsch, bedeckt aber den Garten nicht mehr garantiert mit Weiß. 

 

Der Wind 

sorgt immer für das frische Lüftchen, besonders an der See. Aber auch am Waldrand profitieren wir davon. Die Bäume spielen mit ihren Blättern wie kleine Fächer. Klimaanlagen sind an unserem Örtchen eher nicht notwendig. Der Wind und die gehaltvolle Luft macht aber auch müde. Auch beim Nichtstun.